Vergleich und Test:
Anfänger- und Leichtwind-Surfboards zum Cruisen
Windsurfboards für wellenfreie Tage, Windsurfspaß nebenbei oder mehr
Einführung
Die Phasen, in denen sich kein Swell aufbaut, der Wind aus der falschen Richtung weht oder etwas schwächlich daher kommt, können Faszinierte vom Wellenreiten stark zusetzen. Wir sollten diese Zeit nutzen, indem wir ein aus Brett, ein bis zwei Segel und etwas Material bestehendes Windsurfset aus dem Keller ziehen oder ausleihen und uns auf das Wasser wagen.
kleinere Schrift gewünscht ? ---> Klick, neue Seite
Eine Stunde inklusive Zähne putzen und Kaffee trinken plus Fahrzeit sollte für einen Tag Wassersport nicht viel Vorbereitungszeit sein. Segel, Baum und Mast passen gut auf die rechte Innenhälfte im KFZ oder obenauf, das Brett zurren wir auf dem Dachträger fest, leihen wir aus oder wird aufgepumpt. Es bedarf nur noch eines geeigneten Reviers und einer uns genehmen Windgeschwindigkeit. Das leichte Cruisen bis schnellere Fahren macht auf größeren Seen in der Nähe ebenso Spaß wie auf Ost- und Nordsee.
Zur Hilfestellung bei der Boardwahl für solche Vorhaben und zur Übersicht werden großvolumige Windsurfbretter für Anfänger, junge Fortgeschrittene, Leichtwindfans und kleine Profis vorgestellt und verglichen. In den üblichen Testberichten melden sich leider zumeist recht weit Fortgeschrittene mit dem Schwerpunkt Fliegen, das rasante Surfen mit Lösen des Bretts vom Wasser, zu eher kleinen Boards für Fortgeschrittene zu Wort, obwohl es daneben zahlreiche unterschiedliche Boards und mannigfaltige Gesichtspunkte wie beispielsweise Verhalten bei lockerem Gleiten bei geringer Windstärke für Wenigfahrer:innen, Kippstabilität für Neulinge oder Wellenrutschqualitäten gibt. Für solche Themen interessieren sich Magazine und fortgeschrittene Heizer auf der einseitigen Suche nach dem Abheben des Boards bei sehr hohen Geschwindigkeiten nicht mehr, obwohl doch Boards, Durchführungen und alle Surfbegeisterten gleichwertig nebeneinander betrachtet werden sollten.
Daneben werden zahlreiche Wege und unterschiedliches Equipment auch für Fortgeschrittene aufgeführt, die wie als Neulinge und Ambitionierte im Dschungel des Wassersports Windsurfen anvisieren dürfen. Zum Verständnis folgen zuvor einleitende Worte zur Terminologie:
- Mit Gleiten wird folgend wie das gliding bezeichnet, wenn ein Windsurfbrett bei einer Windstärke von 2 - 3 Bft. nett rutscht und gleitet, international to glide - gleiten, cruisen.
- Planing, die rasante Fahrt mit Lösen des Brettes vom Wasser, wird hier als Abheben oder Lösen bezeichnet und nicht wie die Windsurfoldies es damals falsch übersetzten, als Gleiten.
Cruisen oder Heizen
Es mag als Könner auf dem kleinen Windsurfbrett aufregend sein, mit sehr hoher Geschwindigkeit über das Wasser zu schießen, jedoch verlangt dieses Abheben vom Wasser viel Erfahrung nach einem langen Leidensweg sowie eine passende Segelgröße auf einem geeigneten Brett zur passenden Windstärke. Dies kann zu Stress führen, den wir entweder als spannenden Draußensport oder als unnötige Nerverei mit Wartezeiten erleben. Wenn es dann doch klappen sollte, werden wir mit schönem Flug belohnt.
Ein büschen auf dem schwabbelnden Meer oder Binnensee auf größeren Boards wie die Begeisterten vor Jahrzehnten cruisen und eventuell kniehohe Wellen an der Sandbankkante abholen, kann jedoch einen ebenso netten Fahrspaß darstellen, sofern wir die ersten Lernschritte auf den modernen Lernboards hinter uns ließen.
- Fliegen mit sehr geringem Brettvolumen unter 120 Liter bei Starkwind inkl. Freistil und Welle.
- Rasches Fahren bis Abheben mit geringem Brettvolumen unter 135 Liter (Freerider).
- Rasches Fahren bis Abheben mit mittlerem Brettvolumen zwischen 135 und 160 Liter (Freerider).
- Lockeres Cruisen bis Heizen auf Großbrettern über 170 Liter bei nahezu allen Bedingungen.
- Gleiten bis Heizen mit größeren Brettkalibern über 220 Liter auch bei allen Bedingungen (Longbords u. kürzere, sehr breite Boards).
Die Daten dürfen bei geringem Körpergewicht nach unten korrigiert werden. Ganz gleich, für welche Richtung wir uns entscheiden, die Freude auf dem Wasser sowie nach dem Sport wird ähnlich groß sein. Im windsurfenden Volke herrscht dagegen seit den 90er Jahren die junge Meinung vor, nur der erste Typ mit dem nahezu fliegenden Board sei das wahre rechte Surfen, das Abheben sei das Ziel allen Lernens, und alle größeren Boards mit einem Volumen über 120 Liter stellen Lernbretter und somit Durchgangsstationen dar, obwohl viele Begeisterte diese Stufe nie erreichen, vielleicht aus Zeitgründen nie erreichen können bis nie erreichen möchten. Viele surfen nur wenige Tage während ihres Jahresurlaubes und dies vielleicht mit gemietetem Material, wohnen fernab von Wasserflächen, die sie nur einige Male im Jahr besuchen oder messen etliche Meter Wassertiefe unter dem sicheren mittelgroßen bis größeren Board, während die meisten Geschwindigkeitsbegeisterten mit ihren Kurzbrettern auf die wenigen Stehreviere mit knöchelhohem Wasser angewiesen sind, um auch ohne Hilfe der Seenotrettung zurück zu kommen. Dazu stellt sich noch die Frage, wer im sitzenden Volke gut im Strumpfe für allergrößte Anstrengungen steht, und das Zeitfenster ist zum Heizen oft recht klein bzw. die in Frage kommenden Sturmtage fallen nicht immer auf den begehrten Sonntag.
Die Dogmen der Geschwindigkeitsliebenden werden noch fragwürdiger, wenn wir olympische Boards betrachten, mit denen sich die Besten der Welt messen, obwohl sie ein noch höheres Volumen und eine größere Breite als viele Anfängerboards aufzeigen, und wenn uns mittelgroße Boards, sogenannte Aufsteiger, zusagen, wir aber nicht in irgendeine Richtung auf- oder absteigen möchten. Selbst die Bezeichnungen deuten in Richtung Kurzbrettheizen.
"Tja, das Fahren bei wenig Wind ist leider völlig in Vergessenheit geraten", so der Geschäftsführer eines Surfshops vor der Lübecker Bucht. Das Bild mit großen Boards auf dem Autodach wurde so Vergangenheit:"Früher hatten fast alle KFZs ein großes Board auf dem Dach", beschrieb ein ehemaliger Dachträgerhändler aus Hamburg. Ein ehemaliger Publizierer im Bereich Windsurfen erinnert sich im Interview:"Wir haben damals sicher übertrieben und den Kontakt zur Basis verloren." Die prominenten Herren der Windsurfsports sehen darin den Grund, warum in den 90er Jahren aus einem großen Volkssport ein sehr anspruchsvoller Nischen-Wassersport wurde. Wer möchte nun noch vor Augen aller wie ein Kind stehsegeln, während die Medien Großwellen-, Sturm- und Geschwindigkeitsrekordsurfen zeigen und Windsurfer die mittelgroßen bis großen Boards und ihre Besitzer belächeln ?
Für die letzten der oben genannten Gruppen, die cruisigen Gleiter bei schwachem bis mittelstarken Wind für beispielsweise Neulinge und Wellenfans auf Abwegen, wenn zum Beispiel keine Wellen in Sicht sind, konstruierten etliche Anbieter mittelgroße bis große Surfbretter, die hier besprochen werden. Dazu gesellen sich junge Angebote wie WindSUPs, neu aufgelegte Longboards, besondere Leichtwindboards, große Freerider, etc., nachdem Urgesteine des Windsurfsports und Surffirmen diese Entwicklung kritisierten und dagegensteuerten.
Mittelgroße bis große Windsurfboards
Das folgende Diagramm zeigt exemplarisch für einige Großboardklassen typische Windsurfboards auf. Die Formen dazwischen und kleinere Boards weiter rechts werden im Text und in einem weiteren Diagramm unten vorgestellt.
Die exorbitant großen Lernboards sammeln sich, abgesehen von den großen Allrounder-SUPs, im linken Drittel der Darstellung, nahezu schon kleine Schiffe, die wir ohne fremde Hilfe kaum tragen vermögen, sie werfen uns dafür nicht ab. Ein Volumen von über 220 Liter, das sich zumeist auf die gesamte Länge verteilt, fällt in der Grafik auf wie das gute Verhältnis Länge zur Breite (gelb) für das einfache Gleiten bzw. Cruisen, wie Exocet mit seiner Brettbezeichnung darauf aufmerksam macht. Wer auf diesen modernen Riesenboards auch mit hohem Körpergewicht die ersten Windsurftage erlebt, erfreut sich sofort des Sports, ohne stets zu fragen, wie viel Meter denn die Wassertiefe beträgt und in welche Richtung man in das Wasser fallen soll (Stand 2022): Heyfly Primotion 239 Liter, Fanatic Viper91 240, Tahe Wind beach 225, Naish Kailua 250, jetzt nur noch 3,19 Meter lang, Starboard Rio 259, Starboard Rio 266, das kürzere und breite Starboard Start 238, Starboard Start 246, letztere kürzer und ca. 100 cm breit. Es drängt sich der Verdacht auf, dass diese langen Lernschiffe zunehmend kürzer und breiter werden und damit den Trend aller anderen Boards seit Jahrzehnten nun ebenso erleben, was Entzückte vom Cruisen vielleicht stören mag, Länge läuft nun einmal gut, was Korpulentere und Anfänger dagegen entzückt.
In der Urzeit des Surfens waren vergleichbare Bretter bei gleichem Volumen wesentlich schwerer, schmaler, dadurch wesentlich kippeliger im Stand, die ersten Erlebnisse frustrierender, aber die leicht fortgeschrittenen Fahrten ab dem dritten Tage von hoher Qualität, wie wir noch sehen werden.
Als Beispiel für die ganz großen modernen Bretter gilt das Naish Kailua 250 XR, ein langes, gerade verlaufendes Brett mit spaßigem Wellenrutschfaktor. Es gleitet schon bei 8 Knoten infolge der hohen Lage (Foto oben) und der langgestreckten Nase auf dem Wasser nett mit geringer Geschwindigkeit über die Meere. Wir überholen damit und mit den Großboards der nächsten Gruppe, den Allroundern, während der zahlreichen Leichtwindtage und der ungeliebten Windlöcher an Windtagen sogar die Heizer auf ihren kleineren Brettern, die dann brettformbedingt eine Art Bremsfahrt durchführen und auf ihren Turbo warten, siehe unten. Wir dürfen bei unserer Weiterfahrt nicht lärmempfindlich sein, wenn die Kites infolge Windmangels reihenweise herab stürzen - das Schmunzeln beim Überholen mit diesen Schiffen ist natürlich erlaubt, ebenso beim Segeln in Regionen mit sehr geringer Wassertiefe (hohe Lage) sowie beim Fahren weit außerhalb der Sandbänke, die viele Kiter und Kleinbrettwindsurfer aus Sicherheitsgründen nicht verlassen.
Diese Bauart verbietet in der Regel jedoch das Abheben vom Wasser, sie bleiben ewige Wasserverdränger, und die Manöver wie Wende und Halse vollziehen wir eher im großen Radius wie ein von etlichen Hundepaaren gezogener Schlitten. Dies soll uns jedoch nicht stören, solange wir zwischen 8-16 Knoten Fische zählen, cruisen, Windsurfen lernen, wellenrutschen oder suppen. In nervigen Böen auf Binnenseen fühlen wir uns auf diesen Großboards sicher und geborgen, sie nehmen infolge des Gewichts den neuen und hohen Druck verzögert auf, ab einer gewissen Stärke sollten wir sodann pausieren oder ganz aufhören.
Aber man wundert sich. Boards wie das Starboard Rio Rhino XL mit großen Maßen (266 Liter, 336 Länge) weisen herrliches Raceboardfeeling auch bei wenig Winddruck auf, weswegen beim eigenen Leichtwindtest die Fans von modernen Freeridern große Augen beim Vorbeirauschen machten. Zur Beschreibung der Fahreigenschaften nutzt Starboard die Bezeichnung "smooth easy planing", die unsere Schreiberlinge von der Zeitschrift SURF beim Kona One ähnlich gebrauchen: Man gleitet zunehmend, ohne es zu bemerken. Dies wundert uns kaum, denn die Maße sind doch recht ähnlich (s.u.).
Großstädter sind leider gezwungen, solche Bretter in Millimeterarbeit durch das Treppenhaus zu bugsieren, sofern es überhaupt möglich ist. Zu zweit draußen getragen ist es auch noch kein Kinderspiel, weswegen Suppler und Großboardige gerne einen speziellen Klapprolli nutzen, auf dem wir zudem Essen, Trinken, Sitz und Weiteres für ein schönes Strandleben transportieren. Das Exocet Cruiser darf lockerleicht auf der fest installierten Rolle beim Einkaufen durch die Fußgängerzone mitgeführt werden.
In der Grafik fehlen die ebenso langen, leichteren und damit empfindlicheren modernen Raceboards bzw. auch älteren Regattaboards, die ein hohes Volumen um 280 und sogar bis 380 Liter aufweisen. Sie werden weiter unten noch besprochen. Nahezu jeder größere Produzent bietet auch heute noch ein Raceboard an, das Neulinge und Hin-und-Wieder-Cruiser infolge der Preise über 4000 Euro abschreckt, es sei denn, sie nutzen in dieser Klasse die älteren Bretter bzw. älteren Raceboards, deren Maße den Daten der aktuellen Regattaboards immer noch ähneln, siehe unten, und die desöfteren für nur 200 Euro zu haben sind.
Die leichten SUP-Windsurfer fallen in dem linken Drittel durch ihr hohes Länge-Breite-Verhältnis (gelb) unter den Riesen mit "nur" 180 Liter Volumen auf, die für Neulinge unter 70 kg Gewicht zum Erobern der Meere mit großer Wassertiefe ausreichen dürften. Diese harten SUPs mit Mastaufnahme für Windsurfsegel (WindSUP) stehen wegen einiger Parameter weit links in der Grafik (links=lang, rechts=kurz): Länge von ca. 320 cm, eher breit, dünn, Volumen auf das gesamte Brett gleichmäßig verteilt und oftmals aus dünnem Glasfiber gefertigt, das von einem fallenden Mast zu gerne zertrümmert wird. Aus diesem Grunde sollten wir einen speziellen Schoner vor den Mastfuß in die Schiene setzen, den wir bei allen empfindlichen modernen Boards ebenso gebrauchen, oder excellent fahren. Oft erkennen wir solche WindSUPS unter den SUPs nicht auf den ersten Blick, da für den Mastfuß ein unscheinbares Gewinde vor den Transportgriff eingesetzt wurde.
Durch das gleichmäßig verteilte Volumen und die vergleichbar mit den unten beschriebenen Allroundern gerade Form im Unterwasserschiff (unten) stellen sie eher Cruiser bis mittelstarken Winddruck dar, mit denen man zudem suppen und auch wellenreiten darf, von allem etwas, aber nichts perfekt, was wahrscheinlich auch das Konzept war, weswegen sie für Surfschulen interessant wurden. Das "Windsurf SUP" von JP Australia, sogar mit Schwert bestückt, führt vielleicht auf dem Foto die Grenze des Durchführbaren bei relativ gutem Winddruck vor: Nase zu hoch, Mastfuß müsste demnach nach vorne korrigiert werden, was nicht möglich ist, und selbst für das leichte Schulmädchen zu wenig Volumen hinten zum Heizen, aber zum mittelschnellen Gleiten bei etwas weniger Segeldruck als auf dem Foto wahrscheinlich optimal:
Es wirkt wunderlich, wenn eine Dame mit einem 4,5-m2-Segel in der Hand auf einem 15-kg-Bord ohne Wellengang abhebt, was leider in der großen Schein-Medienwelt keine Seltenheit ist. Dies werden wir später noch genauer untersuchen. Für Wellenreitfreunde, auch Anfänger in diesem Bereich, muss noch der Hinweis aufgeführt werden, dass einige harte SUPs auf Wellen eine gute Figur machen und eine Mastfußaufnahme für Wellenarmut aufweisen (Fanatic Allwave, Windsurf SUP JP Australia, Foto oben).
Die Entwicklung führte nach 2009 zu einer neuen Sparte, die aufblasbaren und ISUP-Windsurfer bzw. WindISUPs, man kommt schon ganz durcheinander. Sie werden zusammengerollt ins Auto geworfen oder im Bus auf den Rücken geschnallt und sind diesbezüglich konkurrenzlos. Dass ein Gummiboot andere Eigenschaften als ein hartes Fiberglas-SUP aufweist, muss nicht näher erläutert werden, aber für einen sommerlichen Familienspaß bei Platznot kann es zum Kaufgrund werden. Solange wir uns auf dem Wasser im kleinen Rahmen bewegen und nicht gegen den Wind fahren müssen (kein vernünftiges Schwert), spricht nichts gegen ein Lernen auf einem WindISUP, bei dem wir eventuell relativ zum Hardboard etliche Liter hinzu addieren müssen, was die aktuellen Erfahrungsberichte auch bestätigen. Diese voluminösen WindISUPs gleiten aus diesem Grunde generell oben auf dem Wasser und müssen sich nicht mit Zunahme des Segeldrucks aus dem Wasser erheben, was Neulinge natürlich sehr erfreut. Sie sollten jedoch Kenntnis von der Instabilität aller Gummiboards haben, die kein Hersteller wegzaubern kann, auch wenn die Reklameseiten es im Internet suggerieren. Beim Heizen treten am Mast und Board sehr hohe Kräfte auf, die hartes Material selbstverständlich besser verträgt.
Mittlerweile werden für von Platznot Betroffene sogar kürzere WindISUPs mit mehreren Finnen und kleinem Schwert für erträgliche Preise (Foto unten: STX unter 800 Euro) und zudem etliche ISUPs unterschiedlicher Richtungen mit kleinem Gewinde oder einer Mastfußschiene en minature angeboten. Die Fahrqualität erhöht sich mit aufgeklebten Abrisskanten an den Seiten, um ein Windsurfbrett mit kantigen Seiten zu simulieren.
Wir sollten vor dem Kauf solche Boards testen oder im weltweiten Netz fragen, ob der Mastfuß auch an die richtige Stelle platziert wurde. Auf einem RRD fand der Autor 2017 das Windsurfen recht sonderbar, auf einem langen Starboard 2016 leicht schwabbelig, aber gut und lustig. Das STX wird regelmäßig an einem deutschen Binnensee von zwei Surfern getestet, das in ihren Youtube-Videos (STX Test) bei Wind eine gute Figur macht - solche Nutzerbewertungen in Videos sind selten und hilfreich bei der Boardwahl. Die abschließende Meinung der Beiden: WindISUP zum Lernen, zum Lernen von Wende und Halse und bei Leichtwind, jedoch infolge der Unruhe während des rasanten Fahrens und bei Wellengang das harte Windsurfbrett ins Wasser lassen. Andere Firmen wie Starboard bieten ebenso kürzere WindISUPs an (Starboard Airplane Test) - die Entwicklung stoppt nicht.
Die nächste Gruppe der Alleskönner wird interessant: eine transportfähige Länge unter 3 Meter und zumeist unter 15 kg, cooles Gleiten bei geringen Windstärken, Lernen des Wassersports auf einem relativ stabilen Brett, schwungvoll eine kleine Welle nehmen, alle Spots bei jeder Wassertiefe ausprobieren, in Böen angenehm verzögerte Reaktionen und bei höheren Windstärken oder großem Segel gedämpftes Abheben. Diese Alleskönner stechen durch ein bestimmtes Länge-Volumen- und Länge-Breite-Verhältnis in der Grafik hervor (lila Balken, gelber Balken), obwohl sie zwei Gruppen bilden, (1) die mit ausgeprägter Kurve im Unterwasserschiff und (2) die Geradlinigen:
1. Das modern geschnittene Bic Core zeigt wie auch das Bic Techno 293, jetzt Tahe Techno, und das Mistral Vision 191 (beide ca. 200 Liter, aber auch kleinere Versionen) eine spitze Nase, eine gebogene bananenähnliche Form unten (Foto unten, Scoop-Rocker-Linie im Unterwasserschiff) und ein rundes, fast spitzes Pintail hinten auf, was bei einigen Boards zum Begriff Hinkelstein führte. Das meiste Volumen findet sich in der hinteren Hälfte, was das Gleiten bei Leichtwind ein wenig einschränkt und das Loslösen des Boards vom Wasser fördert. Dieses Fliegen bedarf bei dem hohen Boardgewicht selbstverständlich eines ordentlichen Winddrucks im Segel und eines Wissens um das Einleiten und Beherrschen des Abhebens. Die einzelnen Schritte dazu finden sich hier (neue Seite). Bei weniger Wind ist ein lockeres Cruisen und sicheres Nachhausekommen auch für Leibesbehaftete möglich.
Schwere Anfänger, Sicherheitsliebende und generelle Großboardfans freuen sich über das breite Anwendungsspektrum auch nach dem dritten Lerntage, das wir in Suchmaschinen unter Fotos mit dem Stichwort "Bic 293" betrachten dürfen, die Wettkämpfe der Weltjugend (Foto unten: Mistral Vision 191, als leichtes Ausnahmeboard nur ca. 9 kg). Weiter fördert die gekurvte Längsform das fixe Wenden und Halsen, und die hoch gebogene Nasenspitze stört hier und bei allen kommenden durchgekurvten Boards nicht bei Wellengang. Anbei, das Mistral fährt besser mit einer langen Seegrasfinne, da die Mastschiene zu kurz gehalten wurde. Weiter empfiehlt sich der alte Mastfuß ART, der zudem die Schiene quasi nach vorne legt.
2a. Unter etlichen Formen fällt als Beispiel für die zweite Gruppe der Alleskönner das relativ leichte Exocet Nano 205 auf, ein Brett mit einem sehr geraden Shape unten, vergleichbar mit einem Longboard oder dem harten Windsup mit der Dame auf dem Foto oben, mit einem eher auf die gesamte Länge nahezu gleichmäßig verteilten Volumen und einer ungewöhnlich breiten Nase, damit Neulinge sicher lernen, es schon bei wenig Wind sehr gut gleitet und ein Rutschen auf Miniwellen möglich wird (205 Liter, 3,00 Meter, 80 cm, 13 kg, Foto unten: links).
Aus neutraler Sicht stellt es infolge der Geradlinigkeit das wohl einzige reine Windsurfbrett dar, das sich gut als SUP eignet. Wir bezahlen jedoch einen Preis für dieses einzigartige und recht leichte Großboard, das für viele leichte Boards steht: dünne Außenschicht und empfindliches Softdeck oben wie wohl bei mittlerweile allen modernen Boards, irgendwo muss die Gewichtsersparnis herkommen. Wir behandeln es somit stets vorsichtig, was die Attraktivität eines Brettes mit diesem großen Fahrspaß bei schwachem bis mittelstarken Wind nicht mindert. Das Fliegen mit großem Segel bzw. ordentlich Druck im Segel nimmt wie bei allen geradlinigen Großen angenehm linear zu und ist anders anspruchsvoll als mit den noch zu behandelnden Kleinen.
Bei weiterem Vergleich fallen unter den Alleskönnern die Maße 3,00 Meter, 80 cm Breite und ca. 200 Liter mit geradlinigem Unterwasserschiff in etlichen Boardprogrammen seit 2010 auf, was für eine erfolgreiche Innovation weit nach der Longboardblütezeit spricht: Exocet, Neilpryde, Fanatic und das kleinste in der Starboard-Phantom-Raceboard-Klasse:
Diesbezüglich muss leider eine Unsicherheit erwähnt werden, denn wie schon bei den recht großen Schiffen, siehe ganz oben, erleben wir auf den Boards trotz vergleichbarer Maße unterschiedliche Qualitäten. So bemerken wir auf einigen Boards nur einen kleinen Segelstellungsbereich zwischen Anluven und Abfallen, bei dem wir den normalen Halbwindkurs ca. 90° zur Windrichtung fahren dürfen, und auch bei dieser exakten Segelstellung möchten wir rasch das Board wieder zurück geben. Anders herum erwarten wir von einem großen Lernschiff wie Starboard Rio Rhino XL (266 Liter, 336 Länge) kein schönes Raceboardfeeling und werden sehr positiv überrascht. Es gibt demnach noch mehr Faktoren, was für eine Probefahrt vor dem Kauf und den Kauf von großen Namen spricht, die wir sodann rasch wieder weitergeben dürfen.
2b. Wer mehr oder weniger möchte, schaut zum zweitbekanntesten Allrounder Kona One 220 mit etwas mehr Länge und Volumen (3,50 m, 70 cm) oder zum RRD Longrider 180 mit weniger Volumen und mehr Länge (3,40 m, 70 cm). Diese beiden kürzeren Longboards neigen bei wenig Winddruck ein wenig zum Wind hin (Luv), fahren bei Winddruck infolge der geringeren Breite von 70 cm und des Shapes außergewöhnlich gut und heben wie die geradlinigen Alleskönner stetig mit Zunahme der Windstärke ab, was zu guten Noten als Alleskönner im SURF-Magazin, zur bekannten Weltmeisterschaft Kona-Cup und zum häufigen Gebrauch in Surfvereinen führte, vorher und nacher:
2c. Diese Boardklasse, langgestreckt, ca. 200 Liter Volumen und universell einsetzbar, wird erweitert durch überbreite und nahezu rechteckige Bretter wie Kona Hula 264 und RRD Easyrider 220 mit einer Breite bis 100 cm für den allerersten Tag und permanent für schwere und sicherheitsliebende Lüüd. Kurzbrettbegeisterte sehen darin eher Inseln als Boards, die jedoch auch mit Oldiesegel ihren Dienst tun:
Wir differenzieren somit bisher zwischen
- den voluminösen langen "Schiffen" wie Naish Kailua 250,
- den voluminösen Boards unter 3,00 Meter wie Kona Hula,
- den vorne spitzen und gebogenen Allroundern um 3 Meter Länge wie Bic 293,
- den ebenso langen, jedoch gerade verlaufenden Allroundern mit breiter Nase um 3 Meter wie aktuell Exocet link
- und den schmaleren Allroundern unter 72 cm Breite wie Kona One.
Dieselbe Grafik noch einmal:
Aktuelle Boardbezeichnungen und Literanzahl ab 2022 alphabetisch: Exocet Link 155 Exocet Link 175 Exocet Link 210 Exocet Link 230 (eh. Nano); Exocet Nano 155D Exocet Nano 135 Exocet S-Cross 140 Fanatic Viper75 160, Fanatic Viper80 190, Fanatic Viper85 220, Fanatic Viper91 240 Fanatic Gecko HRS 156, Fanatic Gecko HRS 148, etc. Fanatic Gecko LTD 135, etc., Fanatic Gecko Eco 148, Fanatic Gecko Eco 135, etc. Heyfly DropInn 186 Heyfly DropInn 146 Heyfly DropInn 159 Heyfly Mambo Nr.2 175 Heyfly Primotion 239 JP Australia Funster 170 JP Australia Funster 200 JP Australia Funster 240 JP Australia Funster Sport 145 JP Australia Funster Sport 165 JP Australia Funster Sport 195 JP Australia Magic Ride Family JP Australia Magic Ride 159 etc. 139 JP Australia Magic 149 JP Australia Super Ride 139 etc. JP Australia Super Lightwing 165 JP Australia SUP Longoard Dagger 328 Naish Kailua 160 Naish Kailua 180 Naish Kailua 250 NeilPryde RS:One NeilPryde RS:X Starboard Go Windsurfer 165 RRD Easy Ride 200 RRD Easy Ride 180 RRD Easy Ride 166 RRD Evolution 155 RRD Evolution 135 etc. RRD Easy Ride 200 RRD Easy Ride 180 RRD Easy Ride 166 Starboard Go Windsurfer 195 Starboard Go 155 Starboard Go 144 Starboard Go 133, etc. Starboard carve 169 etc. Starboard Rio 196 Starboard Rio 219 Starboard Rio 259 Starboard Rio 266 Starboard Start 238 Starboard Start 246 Starboard Counter 155 Tabou Coolrider 160 Tabou Coolrider 190 Tabou Coolrider 230 Tabou Bullit 185 Tabou Bullit 155 Tabou Bullit 145 etc Tabou Rocket 143 etc. Tabou Rocket 145 etc. Tahe T 293 One Design Tahe Wind beach 160 Tahe Wind beach 185 Tahe Wind beach 225 Tahe Techno 160 D Tahe Techno 185 D (alle eh. Bic); Thommen Gleitwunder 135 Thommen Gleitwunder 145 Thommen Gleitwunder 165 Thommen Gleitwunder 185.
Das erste Brett der Gruppe der modernen und breiten Boards bildet das schwere Bic Beach (jetzt Tahe Wind Beach), breit, kürzer, voluminös und geformt wie ein Frühstücksei im Vergleich zu den eher zigarrenförmigen Allroundern um 3 Meter und den älteren langen und schmalen Lernboards und eröffnet damit die junge und agile Gruppe der breiteren Boards in der rechten Hälfte der Grafik. So reichen der gelbe und der lila Balken infolge der Brett-Breite nicht sonderlich in die Höhe, während der türkise Balken nach oben schnellt. Zum Vergleich: Lernbretter der Urzeit weisen eine Breite von ca. 65 cm, nach 2001 von ca. 75 cm und heutige von über 80 cm auf.
Das Bic Beach zeigt sich wie alle Lerneier außergewöhnlich kippstabil und erscheint damit optimal zum Lernen auf dem Wasser. So sind Surfschulen - schön, dass sie noch nicht als school bezeichnet werden - die größten Interessenten am relativ günstigen und robusten Brett. Die kurzen Lerneier beinhalten wie viele kürzere Breitboards generell einen großen Nachteil: Sie schieben infolge der Bananenform unten und der großen Breite bei langsamer bis mittelschneller Fahrt eine Bremswelle unter sich her (Foto unten), wir fahren sozusagen mit gezogener Bremse und zeigen nach den ersten erfolgreichen Versuchen kein Interesse mehr an diesen Eiern. Kleinere und leichtere Freerider unter 160 Liter kämpfen infolge der Kurve im Längsschnitt mit demselben Problem, Schleppankerfahrt bei geringen bis mittleren Geschwindigkeiten:
Durch die hochgezogene Nase wenden auch diese gebogenen Boards rasch, da die Kontaktfläche zum Wasser geringer als bei gearadlinigen Boards ausfällt. Wende und Halse nehmen somit wenig Zeit und Fläche ein, sofern wir sie beherrschen bzw. wir könnten uns mit den großen gebogenen Lerneiern bei Wunsch auf Kürzeres vorbereiten.
Unter den kürzeren Lernboards finden sich nur noch wenige geradlinige Allrounder wie Starboard Rio und Fanatic Viper, sie fallen bei Windstärken unter 17 Knoten in die Gruppe Lernen bis Cruisen und infolge der Länge und des Volumens im Hinterteil bei mehr Wind sogar in die Gruppe sportliches Fahren bis ein wenig Fliegen. Das moderne und leider schwere Starboard Rio beispielsweise (Foto ganz oben: zwei Boards, rechts) verträgt neben dem Cruisen auch starken Wind und kann sogar mit großem Segel ein wenig abheben. Bei weniger Wind beziehungsweise einem ungünstigen Wind-Segel-Verhältnis fällt es zurück in die Allrounder-Gruppe und bremst ein wenig, schließlich beinhalten die Boards rechts in der Grafik ein großes Volumen wie die Lernschiffe links in der Grafik, ohne deren Länge aufzuweisen.
Nach rechts hin nimmt die Länge der Bretter in der Übersicht ab. Wir messen eine größere Breite und höhere Mächtigkeit, zu erkennen an den teils nicht mehr sichtbaren gelben Balken bei hoher Literzahl und abnehmender Länge. Dieser Trend nach 2001 freut alle Neulinge auf dem Wasser. Wir unterscheiden in dieser Klasse wie auch schon zuvor die geradlinige und die gebogene Längsformung, das gerade verlaufendes Unterwasserschiff wie beim Viper oder eine stärkere Scoop-Rocker-Linie wie bei den Bic- und Hifly-Boards, jetzt Heyfly:
Die gestreckten Boards fühlen sich, wie schon beschrieben, beim Cruisen wohl und nehmen gemächlich gedämpft an Fahrt auf, während die Bananen (Foto oben) mit hohem Volumen in der hinteren Hälfte eher mehr Wind mögen und sodann gerne abheben möchten, was bei dem hohen Gewicht im Vergleich zu den kleinen Geschwistern wie Freerider um 145 Liter und kleineren Heizern natürlich nicht einfach erscheint, aber mit gewissen Maßen, Formen und Wind durchaus möglich wird. Unter der Voraussetzung der Kurve im Längsschnitt und einigen geringeren Werten neigen einige der Modelle bei echt gutem Winddruck zum Abheben, insbesondere bei leichteren Homo sapiens sapiens, werfen Übende mit nur wenigen Fahrtagen beim Richtungswechsel aber auch gerne ab, der rasch und im kleinen Kreise vor sich geht. Diesbezüglich erfreut einige Lernende jegliche rundliche Form im Unterwasserschiff und Verkürzung, eine vortreffliche Vorbereitung auf kürzere Boards. Nach einigen Erlebnissen nervt auch bei diesen Bananen die eingefügte Geschwindigkeitsgrenze bei geringem oder mittleren Segeldruck, die vorgeschobene breite Welle bremst uns aus.
Natürlich dürfen wir bei einigen Nachteilen nicht vergessen, dass diese breiten Eier im Gegensatz zu zehn bis zwanzig Jahre alten Lernbrettern besser zu tragen und einfacher zu verstauen sind. Sechzig Zentimeter oder noch mehr Überlänge erinnern während des Transports doch eher an eine Leiter in Slapstickfilmen.
Als weiterer Pluspunkt muss die oftmals hochhausrauswerfrobuste Bauweise wie beim schweren und unverwüstlichen Hifly Mambo, aktuell als Heyfly Mambo Nr.2 175 und Heyfly Primotion 239 angeboten, betont werden, das eine sehr aktive Großfamilie nicht zum Brett mit deutlichen Gebrauchsspuren modifizieren kann. Single-Neulinge ohne Wassersportgroßfamilie sollten diese Großbretter eher zum Lernen leihen, bevor sie sich nach etwas Sportlicherem umsehen:
- schmaler und länger in Richtung Longboard bzw. Raceboard,
- Allrounder für Leichtwind bis mittelstarken Wind und Lernen: 3,00 Meter, 80 cm und 200 Liter,
- kürzer mit weniger Volumen wie Freerider unter 160 Liter,
oder glücklich und sicher bei dem breiten Lernei verbleiben.
Während die noch zu behandelnden Freerider unter 160 Liter die Brücke vom Großboard zum kurzen Board bilden, machten es sich wenige Hersteller zur Aufgabe, den Leichtwindbereich mit nahezu normalen mittelgroßen Boards um 180 Liter zu erweitern, um uns ganz zu verwirren. Diese großen und leichten Freerider, die mehr als nur cruisen sollen, stechen durch Shape und/oder Gewicht hervor, abgesehen von dem relativ hohen Preis bis 3000 Euro. Dazu zählen Thommen Gleitwunder 165 Liter, Thommen Gleitwunder 185, Lorch Bird 179 und Lorch Bird 165 (2,67 m, 80 cm, 165 Liter, 8,5 kg), hier mit 6,5 m2, 65 kg Surfergewicht in einer Bö von 18 Knoten:
Was ohne Bö leider nicht wie vom Händler versprochen zum Fliegen ausreicht - manchmal muss man es selbst ausprobiert, gelesen, erfragt oder gesehen haben:
sc
Die Reklameaussage "schnelles müheloses Angleiten" für nahezu alle Boards unter 180 Liter muss, wie wir hier sehen, oft der Physik weichen. Es folgt die nun allen bekannte Schleppankerbremse hinten, weswegen nicht alle modernen leichten Boards an die Klasse der echten modernen Leichtwindboards herankommen, die wir noch betrachten werden. "Bei nachlassendem Druck im Segel verliert das Board dann im Vergleich ähnlich schnell wieder wie es beim Angleiten gewinnt, dann kann es gegen die breiten Hecks nicht ganz mithalten", so das SURF-Magazin zum Lorch Bird 179, was so viel heißt wie pest bei Wind gut los, bremst bei jedoch abrupt bei Windmangel im Gegensatz zu den echten Leichtwindwundern (SURF: https://www.surf-magazin.de/boards/freerace/test-2014-lorch-bird-179). Das genannte Thommen ist nicht durchgekurvt, eher semigebogen und soll Cruisen und rasches Abheben gut vereinen. Schließlich findet sich noch die kleinere Firma Pulsboards, die in kleiner Stückzahl große und leichte Freerider herstellt. Auch fortgeschrittene Leibesbehaftete finden eventuell in diesen Freeridern ein Board fürs Leben.
Die Freerider, die in der Grafik oben noch weiter rechts stünden, gliedern sich nicht unter das Thema Neuling- bis Leichtwindboard, trotzdem könnten sie für Leichtgewichte und Ambitionierte interessant werden. Ihr Volumen reicht von ca. 135 bis 160 Liter, viele zeigen eine gebogene Längsform und sind eher kurz, leicht und breit gehalten wie zum Beispiel 2,5 Meter und 80 cm und bilden den Übergang von groß zu klein für Entzückte, die mehr wollen, weswegen Haudegen sie gerne als Aufsteiger bezeichnen. Diese erste Gruppe der agileren Boards wird daneben zunehmend von kleinen Rasern ohne Drang nach noch kleineren Boards, von Begeisterten unterschiedlicher Windbedingungen und von leichten Neulingen genutzt (55 kg -> 150 Liter). Infolge all dieser Anwendungen wird der enge Begriff Aufsteiger nicht weiter verwendet.
Viele Tragefaule wünschen sich nach den ersten anstrengenden, aber auch spaßigen Tagen auf dem Großbrett langsam ein leichteres, besser zu verstauendes und durch die Breite trotzdem halbwegs sicheres Board, das sie in dem Freerider finden. Dafür geben sie je nach Körpergewicht die Sicherheit bei Wassertiefen über 1,8 Meter ab, denn mehrere Rigg-Hochzieh- und Anfahrversuche (Schotstarts) auf einem 140-Liter-Brett bei etwas Wellengang ohne Meeresboden in der Nähe kosten einem 75 kg schweren Sapiens die gesamte Tageskraft. Ungeduldige Noch-Nicht-Fortgeschrittene über 60 kg machen sich so jedes Jahr auf Freeridern zu Clowns der Surfgemeinde und verplempern so mindestens drei Tage ihres Lebens, einen beim Verausgaben und zwei mit Muskelkater de luxe in Folge. Anders herum betrachtet schnallen sich einige Geschwindigkeitsfreaks mit Boards unter 110 Liter diese Freerider über 130 Liter als "Leichtwindbrett" aus ihrer Sicht mit wackeliger Schotstartmöglichkeit auf das KFZ, falls sich der Sturm als Stürmchen entpuppt, ansonsten verweilen sie auf dem Kleinen, das in einen PKW passt:
Die zum lockeren, aber schon schnelleren Hin- und Herfahren gedachten Freerider ab 1200 Euro erfreuen sich insbesondere an Flachwasserspots als Board für gute Fortgeschrittene bei etwas mehr bis viel Wind größter Beliebtheit, das geforderte Windspektrum ist doch größer als bei den ganz Kleinen. Sie beginnen streng genommen schon bei 110 Liter und endigen bei 200 Liter. Für eine praktische Begrenzung setzte sich der Begriff klassische Freerider für die hier angegeben Größen durch. Sie weisen im oberen Bereich um 150 Liter für leichte Neulinge und Windlöcher im Laufe des Tages oft ein Schwert oder eine vergleichbare Centerfinne für mehr Stabilität und besseres Fahren in den Wind auf (Kurs Amwind). Freerider mit Schwert oder Centerfinne ab 2022: Fanatic Gecko HRS 156, Starboard Go Windsurfer 165, Starboard Go 155, Starboard Go 144, Starboard Go 133, JP Autralia Funster Sport 145, JP Autralia Funster Sport 165, JP Autralia Fun Ride 155, JP Autralia Super Ride139, Exocet Nano 155D (ab 2022), Tahe Techno 160, Tabou Bullit 135, Tabou Bullit 145, Tabou Bullit 155, Stand 2022 und zuvor noch Bic Techno 160, jetzt Tahe. Das Board RRD Evolution 155 wurde beispielsweise nicht mit einem Schwert bestückt. Das variable Schwert mit Möglichkeit eines halb ausgeklappten Schwertes bei niedriger Wassertiefe oder eines temporär ganz eingeklappten Zustandes über hohen Sandbänken oder bei wechselnden Windstärken ist nach Ansicht des Autors der festen Centerfinne vorzuziehen - wahrscheinlich für Hersteller eine Gewichts- und Kostenfrage.
Auch Freerider bremsen infolge der Kurvenform bei niedrigen Geschwindigkeiten, sie gehen hinten unter, so dass wir bei Winddruck zwar traumhaft abheben, aber unter der Heizschwelle abbrechen müssen. So entsteht die oben beschriebene Gier nach den optimalen Heizbedingungen. Zwei Freerider in nerviger Warteposition:
Im Laufe der Zeit können sich die Bezeichnungen der Boards und sogar der Anbieter ändern, die Formen blieben jedoch in den letzten Jahren grundlegend dieselben. So bieten alle großen Firmen für nahezu jede Klasse passende Boards an, die hier und dort ein paar Zentimeter mehr oder weniger zeigen, aber im Wesentlichen dieselben Boards darstellen, insbesondere die Großen, für die wir uns als Wellenreiter ausnahmsweise mit Segel in der Hand interessieren.
Die enorme Länge zur geringen Breite der beiden Oldies F2 Comet und Alpha wird im folgenden Diagramm ersichtlich, sie stehen hier exemplarisch für klassische Longboards. Das Verhältnis Länge zur Breite schnellt infolge der ca. 15 cm geringeren Breite im Vergleich zur Breite der modernen Bretter hoch. Bei den nicht aufgeführten Oldies mit einer Länge von über 350 cm wandern der gelbe und lila Balken noch höher, was wie bei diesen Beispielen für ein schönes Fahrgefühl bei Winddruck, aber auch für sehr kippelige erste Fahrversuche spricht - man kann es nicht oft genug sagen.
Anfänger mühten sich während der ersten Surfversuche auf diesen schmalen Oldies während des Surfens und beim Tragen ab. Vor 1990 wogen etliche Lange über 20 kg, erst nach und nach wurden leichtere Bauarten angewandt. Aus diesen Gründen sollten wir von der günstigen Gelegenheit absehen, einen schmalen Oldie unter 70 cm Breite für den ersten Lerntag zu erwerben. Desöfteren liegen sie sogar an der Straße oder werden an Seen mit einem Schubs entsorgt, wo wir sie für die Kinder belassen sollten. Das Lernen sowie der archaische Segelaufbau lassen die Einstiegszeit gefühlt verzehnfachen und den Frust wahrscheinlich nicht mehr messbar ins Unendliche ansteigen.
Wer jedoch schon fahren und wenden vermag und vielleicht schon den Beachstart präsentiert, genießt mit diesen langen und schmalen Brettern in leichterer Bauart unter 17 kg unter Umständen mehr Spaß als mit den modernen Eiern und sogar modernen Brettern für Fortgeschrittene. Sie schneiden sich infolge der geringen Breite und enormen Länge bei so gut wie jedem Wind wie ein langes, heißes Messer durch Vanilleeis und setzen jeden zusätzlichen Druck im Segel gedämpft in Geschwindigkeit um. Nur bei höheren Geschwindigkeiten wird infolge der in der Höhe schwebenden Masse das Surfen anspruchsvoller, was echte Oldie- oder Regattanarren ebenso wenig stört wie Manöver im recht großen Kreise. Dafür dürfen die Oldies bei jeder Wassertiefe mitgenommen werden, sind also nicht auf stark frequentierte Stehreviere beschränkt und bugsieren uns auch bei nachlassendem Wind stets sicher nach Hause.
Diese Art des Surfens, Losgleiten bei relativ wenig Wind und stetige Zunahme der Geschwindigkeit mit Zunahme des Winddruckes im Segel, setzt eine geringe Breite und Länge voraus. Moderne kurze Breitboards schieben infolge der Breite und gebogenen Form eine breite Welle vor sich her und schießen plötzlich los, wenn der Druck im Segel zunimmt. Das Board schießt von einer Sekunde zur nächsten los und überholt die eigene Verdrängerwelle. Es ist bei den Kurzen vergleichbar mit einer langsamen Achterbahnfahrt zum höchsten Punkt und der plötzlichen rasanten Fahrt hinunter, sofern die Windgeschwindigkeit passt, während wir bei den schmalen Langen langsam und stetig wie mit dem rechten Fuß im KFZ Gas geben.
Ideenreiche setzen dann noch bei älteren Mistral-Modellen wie Malibu, Evolution, Malibu Competition, Equipe, One Design, etc. eine breite M8-Mutter und eine Metallplatte mit Loch in die Mastfußschiene, um auf diese Weise moderne Mastfüße an das Brett zu schrauben. F2 Fun&Function, ca. 360 cm lang, nimmt beispielsweise gut an Fahrt auf und fährt sicher in den Hafen zurück, Mistral Malibu, ab 320 cm und ab 170 Liter, rutscht nett bei Windstärke 4 und das gute alte Fanatic Cat macht als immer noch aktuelles Raceboard bei jeder Windstärke Spaß (ca. 250 l, 3,80 m, 13 kg), weswegen es nach 30 Jahren noch einen erstaunlich hohen Gebrauchtpreis erzielt:
Die leichtere Bauart wird seit 1990 immer noch als Raceboard von nahezu allen großen Firmen angeboten: Exocet Pacer, Starboard Phantom, Kona One, während ältere Modelle wie Mistral One Design und Tabou Windstyler ausliefen. Der Besitz eines Raceboards bzw. Longboards (> 230 Liter, >3,3 Meter) führt übrigens nicht zwingend zum Heizen mit langem Board oder zum Leistungssportlerdasein auf Regatten. Viele Raceboardbegeisterte fahren spaßig und sicher seit Jahrzehnten über die Seen oder die sieben Meere
und möchten nicht wechseln wie einer der bekanntesten Raceboarder, der Europa umsegelnde Jono Dunnett, der 15.000 Kilometer in einem Jahr fuhr (Foto: www.windsurf.co.uk/jonos-journey/):
Die unaufhörliche Entwicklung zu kurz und breit für eher weit Fortgeschrittene mit begrenztem Schwerpunkt Abheben führte im Jahre 2018 zur Konstruktion eines Longboards in Form des Oldiebrettes "Windsurfer": lang, etwas schmal und im Vergleich zum Urboard leicht, um die damalige Begeisterung für den Sport mit aktueller Technik wiederzubeleben. Dieser moderne Windsurfer LT von Cobra wird gegenwärtig von den meisten Firmen vertrieben wie unten von Naish durch www.kiteandsup.com.au (Foto), ein ganz neues Vertriebssystem.
Es werden sogar Weltmeisterschaften mit diesem Longie mit neuem bunten Dreieckssegel wie in alten Zeiten ausgerichtet, ein Muss insbesondere für die mittlerweile reiferen Herren. Robbie Naish war bei der ersten WM leider aus geschäftlichen Gründen verhindert ... . Hintergrund dieser Renaissance war nach dem Magazin SURF 2018 das Ziel, wieder bei jeder Windstärke Spaß zu erleben - warum nicht auch Begeisterte vom Wellenreiten? Alles kommt wieder:
Schließlich findet sich unter den Oldies noch ein besonderes Board für Leichtwind, das sich vergleichbar mit einem Segelboot durch ein halbrundes Unterwasserschiff, einer enormen Länge von 3,90 Meter und sehr geringen Breite von 63 cm auszeichnet: das Division 2. Fortgeschrittene dürfen dieses extreme Longboard bzw. Baumstämmchen schon bei 5 Knoten nicht langsam über das Wasser führen. "In erster Linie fasziniert die Geschwindigkeit, die man damit bei Leichtwind erreicht, das ist selbst im Vergleich zu normalen Longboards nochmal ein Unterschied, Funboards haben da ohnehin keine Chance. Ich kenne keine Boardklasse, die auf Amwind konkurrenzfähig wäre", so Urgestein und begeisterter Division-2-Fahrer Hellmut Fischer im SURF-Magazin 2019. Als Funboards gelten ursprünglich die kürzeren Oldies um 3,30 Meter, er dachte bei seiner Aussage an moderne und kürzere Freerider (Amwind=Kurs in den Wind). "Viele Binnengewässer haben wenig Wind und sind somit für Funboards ungeeignet."
Spezielle moderne Leichtwindbretter geben nicht wie die Großbretter ihre Zugehörigkeit schon auf großer Entfernung preis, sondern erst nach genauem Hinsehen mit Fachauge: anspruchsvolle Shapes und ein geringes Gewicht um 8 kg wie Falcon Leichtwind, JP Super Leichtwind und Lorch Bird 180 (2,49 m, 90 cm, 180 Liter, 9,2 kg) für sehr gut gefüllte Portemonnaies im Gegensatz zu bezahlbaren und ca. 13 kg schweren Großboards oder 25 kg schweren und herren- und damenlosen Ur-Oldies an der Straße. Diese bis 91 cm recht breiten und mit 2,60 Meter eher normal langen modernen Boards um 170 Liter werden mit 8 bis 9 m2 großen Cambersegeln bestückt, um bei 12 Knoten über das Wasser zu schießen. "Um maximale Angleitpower zu erzielen, braucht man einfach ausreichend Gleitfläche", wie JP-Shaper Werner Gnigler informiert (https://www.surf-magazin.de/boards/freeride/super-leichtwind-konzept-jp-australia-super-lightwind-168-l). Reine Wochenendfahrer und Binnenseefreunde außerhalb des Nordens profitieren von dieser Boardformung, wenn die leichte Sommerbrise noch nicht einmal unsere Haut zu kühlen vermag. Jedoch ist bei diesen Wundern "gehobenes Fahrkönnen erforderlich, um das Potenzial zu nutzen", so Gnigler. Wir dürfen ab 4000 Euro abheben (SURF-Magazin Test):
Neben dem Fahrkönnen stellen die Kosten für Board und Großsegel mit leichtem Baum und Mast eine große Barriere dar, weswegen einige Heimwerkernerds selbst Hand anlegen und ein Board selbst verfertigen, was sich infolge der geringen Maße auch anbietet. Erfahrungsberichte auch zu aktuellen Nachahmungen von leichten und kleinen Foilboards finden sich im Netz.
Das schmale Longboard Division 2 aus der Vergangenheit mit halbrundem Unterwasserschiff wird wieder für einen ordentlichen Preis ab 2000 Euro produziert (onehundredboardz) und gerne mit Dreiecksegel im alten Stil bestückt (Doyle Raudaschl), so dass es in die Klasse der speziellen modernen Leichtwindbretter rutscht. Faszinierte vom Surfen bei ganz leichter Brise, die zum Beispiel berufsbedingt abends am Binnensee fahren, dürfen sich mit solch einem langen Bötchen sehr glücklich schätzen, das jedoch beim Transport etwas Kraft verlangt, es wiegt zwischen 16 und 18 kg - "... und der alte Spirit lebt wieder auf", fand Hellmut Fischer im SURF-Magazin 2019.
Die Liste der praktischen Leichtwindboards:
- normale Allrounder um 13 kg (Exocet Link, Bic 293)
- große und leichte Freerider um 170 Liter (Lorch Bird 165)
- echte Leichtwindwunder (Falson, JP, Lorch Bird 180)
Abschließend verstehen wir nun die recht einfachen Regeln:
- Je länger und schmaler (< 70 cm), desto anspruchsvoller für Neulinge und schöner bei Leichtwind und Mitteldruck.
- Je länger und breiter (>79 cm), desto sicherer und einfacher zum Lernen.
- Je kürzer und breiter, desto sicherer und langsamer bei wenig Wind, aber auch rascher bei höherem Winddruck,
und weiter:
- Je mehr Kurve unten und mehr Volumen hinten, desto schneller bei hohem und langsamer bei geringem Segeldruck.
- Je gerader die Längsform, desto netter bei weniger und anspruchsvoller bei mehr Wind.
- Je länger das Board und geradliniger die Form, desto langsamer und größer der Richtungswechsel.
Wir erhalten somit folgende Liste aller Boardtypen für Anfänger und zum Leichtwindsurfen:
- schmale Longboards inkl. Raceboards und Oldies
- voluminöse lange Lernboards
- mittellange Oldies (Funboards) unter 3,60 Meter insb. für Leichtgewichte
- voluminöse kürzere und breite Boards unter 3,00 Meter bis 100 cm breit (Kona Hula)
- vorne spitze und gebogene Großboards um 3 Meter Länge
- geradlinige Allrounder mit breiter Nase um 3 Meter
- WindSUPs und WindIsups
- gebogene oder geradlinige Lernboards mit einer Breite über 79 cm und einer Länge unter 2,80 Meter
- echte Leichtwindboards mit großem Segel für Fortgeschrittene
- leichte und größere Freerider um 2,80 Meter Länge und unter 10 kg Gewicht
- Freerider um 2,60 Länge mit oder ohne Schwert/Centerfinne für Leichtgewichte
Dabei bedenken wir die Einschränkung, dass Neulinge insbesondere über 60 kg Gewicht an den ersten Lerntagen die schmaleren Longboards meiden sollten. Die Glücklichsten wären beim Betrachten der Liste die leichten bis mittelschweren Raceboard- und Großboardfans (<3,00 m), die ein noch tragfähiges Board mit viel Volumen vom ersten Surftag bis zum Erteilen der Absolution fahren, während die Leichten unter uns am zufriedensten ihr Portemonnaie betrachten, nachdem sie für nur 40 Euro ein Funboard (Longboard) aus den 90ern erwarben, das ebenso bis zum letzten Surftage Spaß bereitet wie auf dem Foto unten beim rechten Surfer mit 40-Euro-Segel. Der linke Freeride-Surfer musste über, vielleicht weit über 2500 Euro und so theoretisch nach einem Verkauf seines Equipments über 1300 Euro mehr investieren und muss noch auf mehr Wind warten.
Funk und Fernsehen berichten zunehmend über das Windsurffoilen, Wingsurfen und Wingfoilen. Die Unterschiede dieser Wassersportarten verstehen wir schnell: Wir halten beim Wingsurfen müheloser als wir denken eine Tragfläche in der Hand (Wing) und surfen wie zuvor auf einem Board.
Bei Wunsch montieren wir ein Foil unter das Board, das bei ausreichendem Winddruck von der Wasseroberfläche abhebt (Wingfoilen), indem ein Wing in den Händen für den Vortrieb und die waagerechte Tragfläche im Wasser (Foil) für den Auftrieb sorgt. Letztere führt schließlich zum vollständigen Abheben des kleinen und leichten Boards, das nahezu wie ein Bodyboard erscheint und mittlerweile auch als "I" angeboten wird, aufblasbar mit 135 Liter wie Naish Hover, 170 cm * 76 cm. Ein Test des Naish Hover sollte demnächst erscheinen .
Die Betonung liegt beim Foilen auf Surfen bei geringen Windgeschwindigkeiten, wobei wir wieder beim ursprünglichen Thema sind. Wingfreunde berichten von Erfolgen bei geringer Windstärke, bei der ein normales Windsurfbrett mit Segel noch tief im Wasser läge. Wer beim altschuligen Segel bleiben und trotzdem hip sein möchte, windsurft wie zuvor und setzt ein Foil unter das Board (Windsurffoilen),
das auch montiert und transportiert werden möchte
und selbst mit speziellem Foilsegel nicht immer zum Erfolg führt:
In Böen hob dieses Board gewissenhaft ab, für ein Fliegen ohne Bö reichte der Wind nicht aus, obwohl der Segelhersteller Severne traumhaft schöne Fotos vom Fliegen bei weniger Wind auf seiner Herstellerseite präsentiert, wenn man die Wasseroberfläche interpretiert - das alte Thema, Reklame und Realität, siehe unten.
Ob sich all diese Neuerungen durchsetzen werden, müssen wir nicht abwarten, dazu reicht gegenwärtig ein Blick auf die Wasserflächen. Wing mit Foil und Kitefoil sind gut vertreten und wurden wie SUPs für Wellen in Boardprogrammen, Zeitschriften und Foren gleichwertig aufgenommen, während die meisten erfahrenen Windsurfhaudegen nach einer Befragung im Jahre 2021 doch lieber normales Rigg und Board an den Strand legen. Die Wenigsten gehen mit diesem Spaßvogel noch weiter, die Motte:
Sollten Wind und Welle ausbleiben, bleibt uns noch die Steckdose (Foilsurfen):
Zusammenfassung
Bei solch einer großen Auswahl an Boards zum Lernen, Leichtwindgleiten oder vielleicht mehr sollte es uns nicht schwerfallen, eine Richtung zu finden oder langfristig anzustreben, um auf dem Wasser auch mit Segel in der Hand Spaß zu haben. Dabei betrachten wir, wie wir nun verstehen, alle Boards, Durchführungen und Windsurfbegeisterte gleichwertig nebeneinander.
Jedem Neuling muss zum Probieren davon abgeraten werden, einen Oldie unter 70 cm Breite zu erwerben, selbst wenn wir dafür Geld erhalten. Als SUP sind sie auch nicht zu gebrauchen, obwohl die Verkäufer es in sehr unchristlicher Art gerne angeben. Die antiquierten Segelfassungen wie Baum und Mastfuß sind zudem nicht in wenigen Sekunden aufzubauen und würden unsere anvisierte Aufbauzeit sprengen. Es verbleiben neben den breiten Leihbrettern in den Schulen und Vereinen alle in der ersten Grafik aufgeführten Großboardklassen für die ersten Tage mit ihren Vor- und Nachteilen. Je nach Leichtigkeit, auf das Körpergewicht bezogen, dürfen wir einige Liter abziehen oder bei Longboardinteresse hinzufügen.
Wackeligen Lüüd, die nach Absolvierung eines Kurses oder autodidaktisch die ersten Schritte lernten, steht mehr zur Verfügung:
- schwer tragen und sicher segeln mit Lernschiffen oder langen Oldies über 3,40 m,
- etwas tragen und nett fahren mit Allroundern (200 cm, 80 cm, 13 kg) wie Exocet Nano, Bic Techno, Bic Core, Mistral Supervision, zudem leichteren Raceboards bis älteren leichteren Funboards und älteren weißen Lernboards (ca. 3,00 Meter, 170 Liter, 75 cm Breite, 1995-2009),
- etwas bis wenig Gewicht tragen, besser verstauen und vielleicht Abheben lernen mit kürzeren eiförmigen Lernboards unter 2,80 m,
- leichtes bis schweres Wing- und Foilmaterial.
Die kürzeren Oldie-Funboards unter ca. 3,5 Meter eignen sich bei etwas Können insbesondere für Leichtgewichte, wie dieses Beispiel zeigt: 55 kg, ca. 170 Liter, 3,30 Meter, 70 cm Breite.
Natürlich besteht noch die Möglichkeit, ein Brett zu leihen und private Segel zur Surfschule mitzubringen oder das gesamte Material zu mieten. Dann sollten wir eine Verleihstelle mit passender Windrichtung wählen wie beispielsweise Wind von der Seite. Wer vor der Ausleihe ein Segel in der Hand hält, wird in der Regel nicht nach einem Surfausweis gefragt. Leicht Fortgeschrittene demonstrieren ohne Ausweis ihr Können kurz.
Die Fortgeschrittenen auf dem Segelbrett dürfen ihre Füße je nach Schwerpunkt, Zeit und Finanzen auf Boards aller Klassen stellen: schmal, breit, lang, kurz, mittelgroß bis Lernschiff, Wind-SUP oder WindISUP zum Cruisen, Weiterlernen bis Losheizen, zudem die neuen Spaßmacher Wing, Foil oder beides. Dies schließt bei Wunsch auch die schmalen Oldies über 160 Liter ein.
Begeisterte mit Lust am Fliegen ohne Interesse an Raceboards über 230 Liter oder an großen Freeridern um 170 Liter dürfen die Gruppe der größeren Bretter flink verlassen und schreiten sodann in Richtung Freerider unter 160 Liter, sind dann jedoch auf Lebenszeit auf kräftigen Wind oder recht große Segel angewiesen. So gehören bei Leichtwind den größeren Boards die meisten Küstenabschnitte und Seen. Den Heizwilligen stehen nach der großen Hürde Wasserstart das Meer und auch die Richtungen Freestyle und Wave offen, die Meisten verbleiben leider unterhalb dieser Könnerstufe und dürfen ihren Flachwasserspot niemals verlassen.
Zudem betrachten wir stets das Ziel unseres Schaffens. Wer sich des Wellenreitens erfreut und sich dies auch mit Segel in der Hand in ferner Zukunft zutrauen würde, muss leider den Leidensweg über Großboard, mittelgroßen Freerider und schießlich Kurzbrett mit Schlaufenfahren und Wasserstart gehen. Das Lernen bereitet selbstverständlich auch Spaß, ist aber von den schnellen Ergebnissen im Vergleich zum Lernen der Wandergitarre am Lagerfeuer ganz weit entfernt. Interessanterweise beflügelt diese Herausforderung über Jahre hinweg eher die Meisten, die diesen Weg wählen, so dass sie einen langen Zeitraum den Weg zum Wasser suchen. Das Erreichen des Berggipfels erlaubt hierauf infolge des dann kleineren Equipments ein Verringern des Materialvolumens vom Brett bis hin zum Segel.
Anders herum betrachtet fallen die übergroßen modernen Lernbretter mit über 220 Liter Volumen abgesehen von einigen Longboards für die Meisten als nicht transportfähige Schiffe aus der Wahl heraus. Wir erfreuen uns an ihnen zum Lernen oder zum chilligen Gleiten bei wenig Wind als Leihbretter wie das Naish 250XR oder das Exocet Cruiser bzw. deren Nachfolger und Konkurrenten, siehe oben. Die Konstrukteure vermissen aus diesem Grunde vielleicht Einnahmen aus dem privaten Bereich, vielleicht rechneten sie von vornherein nur mit Käufen durch Regattaausübende und Surfschulen. Schwere Interessierte und Suchende mit hohem Sicherheitsanspruch werden sich mit diesen robusten Brettern und den kürzeren und breiten Boards über 220 Liter (3,00 m, 100 cm) überglücklich zeigen.
Mit den Allroundern, WindSUPs und Etwas-Heizern zwischen 2,70 und 3,00 Meter Länge und über 170 Liter Volumen sind wir infolge der mannigfaltigen Anzahl an Schwerpunkten sehr zufrieden. Sie fahren bei schwachem bis ordentlichen Wind, gleiten bei gerader Konstruktion nett, reiten Wellen spielerisch an, heben allmählich mit zunehmendem Winddruck ab (Foto unten, subplaning), wir lernen unsere Vorhaben und vermögen sogar bei gekurvter Form rasch zu wenden und sodann zu heizen. Alles Weitere kann sich noch ergeben ...
Alle kleineren Bretter sind für die Leichten unter uns zum Lernen und Cruisen bestimmt und für Fortgeschrittene vorgesehen, die über das Wasser schweben möchten. Je nach Fokus, Können und Bedingungen am Spot sprechen uns die aufgeführten Sonderformen an.
Eine dreißigseitige Betrachtung aller Boardklassen für Anfänger bis Fortgeschrittene findet sich hier (neue Seite)
Tipps, Tipps, Tipps
Wie in vielen Sportarten müssen wir auch beim Windsurfen das Körpergewicht betreffende Korrekturen bedenken. 55 kg leichte Surferinnen lernen auf 200 Liter Volumen schnell und sicher, wirken jedoch am dritten Lerntag ohne Longboardambitionen wie beispielsweise auf Binnenseen und ohne Wellenrutschfreude ein wenig gelangweilt und sollten sich sodann an Boards mit Volumen unter 180 Liter orientieren wie ältere Funboards, kürzere Longboards, Freerider unter 160 Liter, gerne mit Schwert oder Centerfinne, oder kürzere Lernboards wie Freerider über 150 Liter. Die Hersteller von Großboards bieten oft dieselben Modelle in unterschiedlichen Größen von 140 bis 220 Liter an, zum Beispiel 200 Liter für durchschnittliche männliche Neulinge, 180 für durchschnittliche Frauen für den ersten Tag und 160 für Leichtere oder schon etwas Können Aufweisende in Richtung schnelles Surfen. Hersteller wie beispielsweise Starboard weisen mittelgroße Freerider auch als Lernboards für leichte Persönchen aus - geschäftstüchtig und auch richtig.
Daneben endigen Lern- bis Cruisermodelle oft bei ca. 170 Liter, darunter folgt ein anderes Modell mit einer neuen Bezeichnung unter dem Begriff Freerider mit neuen Shapes: Fanatic Viper80 190 Liter, Fanatic Viper75 160 Liter, Fanatic Gecko HRS 156, Fanatic Gecko HRS 148, etc., Fanatic Gecko LTD 135, etc., Fanatic Gecko Eco 148, Fanatic Gecko Eco 135, etc. . Es existieren je nach Schwerpunkt auch etliche Modelle nebeneinander: Tabou Coolrider 160, Tabou Bullit 185, Tabou Bullit 145, Tabou Bullit 155, Tabou Bullit 135, Tabou Bullit 125, Tabou Rocket+ 143, Tabou Rocket 145 oder JP Autralia Funster Sport, 145 JP Autralia Funster Sport 165, JP Autralia Fun Ride 155, JP Autralia Super Ride 139 oder Starboard Go Windsurfer 165, Starboard Go 155, Starboard Go 144. So übersichtlich wie beim Thommen Gleitwunder ist es nicht bei jedem Anbieter: Thommen Gleitwunder 135, Thommen Gleitwunder 145, Thommen Gleitwunder 165, Thommen Gleitwunder 185 Liter.
Die Aussagen in sozialen Medien suggerieren uns, dass alle Windsurfausübenden ausschließlich kurze Boards unter 150 Liter problemlos fahren, während wir in der Realität vor dem Meer oder See stehend nicht selten Großboards und Verzweifelte mit kürzeren Boards beobachten. Auch bei diesem Thema ist der Grund schnell ausgemacht: Es melden sich im weltweiten Netz eher große Könner zu Wort, die meistens in Stehrevieren bei 30 cm Wassertiefe, dies noch bei höheren Windstärken und dann hurtig unterwegs sind. Bei Wassertiefen über 1,8 Meter müssten viele Kurzbrettfahrer die Seenotrettung herbei holen oder sich auf Binnenseen ans Ufer treiben lassen, da der Wasserstart ohne Boden unter den Füßen für die Meisten unerreichbar bleibt. Es erinnert ein wenig an das Skifahren:"97% der Skifahrer können gar nicht skifahren, sondern bremsen nur herunter," so ein österreichischer Sporthändler 2012.
Ganz so schlimm verhält es sich im Windsurfsport sichtbar nicht, wenn wir die zahlreichen Spots mit großer Wassertiefe besuchen, trotzdem sollten wir jeden Kurzbrettliebhaber, der sein Kurzbrettmodell für Anfänger anpreist, nach seinem Spot befragen und uns hierauf unsere Gedanken machen. Zudem sehen viele Auskunftgebende ausschließlich ihre Lösung und werden damit täglich missionarisch. Die werdenden Fortgeschrittenen haben dagegen in der Regel im Netz eher Fragen und lesen leise mit, was die Klicks bei Anfängerfragen nahelegen. Manchmal klagen Fragende nach durchgeführten Sprüngen von 180 auf 140 Liter ihr Leid, wenn sie nicht zurecht kommen - ein Beispiel:"... in der Zeit hatte ich trotz des recht großen Boards wirklich viel Spaß, .... eigene Surfausrüstung zu besorgen ... ich bin kurz davor das Ding hin zu werfen. Für meine Verhältnisse habe ich recht viel Geld investiert und das gerade gefühlt für nichts. Ich schaffe es ja nicht einmal mich zumindest kurz oben zu halten ... ."
Der Faktor Revier spielt neben unserem Ziel und Können bei der Boardwahl eine große Rolle. Binnenseeverbundene erleben mit Zunahme der Kontinentalität leider eine große Spannweite der Windgeschwindigkeit zwischen Minimum und Maximum wie 12-25 Knoten, so dass Kurzbretter bei mittelstarkem Wind in einer Sekunde zwischen Stehen und Heizen wechseln bzw. vom Heizen Faszinierte in Leipzig und bei Hannover ausschließlich höhere Windgeschwindigkeiten über 16 Knoten (Min) suchen, um permanent fliegen zu können. "Wir wechseln zwischen Sinken und Vollgas alle 8 Sekunden, das haben wir noch nie erlebt," berichtete ein Pinneberger Kurzbrettsurfer, der zum ersten Mal mit seinem Kurzbrett einen Binnensee probierte. Da die Großen nicht sinken und nicht hinten untergehen, vertragen sie Windlöcher nach Böen und Windstärken unter 16 Knoten:"Die großen Boards sind heute wohl die beste Wahl auf dem Wasser", bewertete 2018 ein das Wassersportgeschehen betrachtender Surflehrer bei 8-15 Knoten. Schließlich passt dazu noch das schon oben aufgeführte Zitat von Hellmut Fischer im SURF-Magazin 2019:"Viele Binnengewässer haben wenig Wind und sind somit für Funboards ungeeignet." Raceboardfans richten infolge des sehr großen Boardvolumens selbst bei nur 7 Knoten Regatten aus.
Die Vorliebe der Frischlinge von Stehrevieren mit knöchelhohem Wasser erschließt sich einem nicht. Alle Neuen des Windsurfsports lernen in derselben Zeit dieselben Durchführungen, an der Nordsee, an der Ostsee, an Flachwasserspots und am See. Wer die Möglichkeit zum Abspringen und Zu-Fuß-Gehen auf dem Meeresboden hat, genießt einen Vorteil, jedoch nur auf den ersten Blick. Wir können den Vorteil des Stehens sogar umdrehen und befinden, dass der Lernerfolg beispielsweise an der Ostsee bei mehr als 2 Meter Wassertiefe zwangsläufig größer sein muss, denn auf diese Art erreichen wir, ohne es zu bemerken, gleich mehrfach eine höhere Lernebene und Fußverletzungen gibt es ab 1,2 Meter Wassertiefe so gut wie nicht mehr- zudem darf dabei ruhig ein büschen Meeresfeeling aufkommen.
Auf Dailydose sowie in Kleinanzeigen von ebay wird viel gebrauchtes Material angeboten. Trapezgurte, die wir anfangs trocken auf dem Festland testen sollten, werden durch den Kitesport ebenso an jeder Ecke des weltweiten Webs angeboten. Wir sollten jedoch schnell aktiv werden, denn beispielsweise Freerider sind begehrt wie günstige Wohnungen in Metropolen. Es lohnt sich auch ein Nachfragen in Surfschulen und in sozialen Medien, damit schlafende Boards in vergessenen Kammern wieder Licht sehen.
Mit neuem Material verlieren wir bekanntlich nach Verlassen des Geschäfts mindestens ein Drittel des Wertes, manchmal sogar mehr als die Hälfte, mit gebrauchten Boards erzielen wir dagegen noch über Jahre hinweg denselben Preis, wir zahlen im günstigen Fall praktisch keinen Cent. An den Segeltüchern nehmen leider Gebrauchsspuren an jedem Surftag zu, sie behalten nur bei geringer Nutzung oder genialer Konstruktion wie bei den Tüchern von Hot Sails Maui ihren Wert. Inwieweit wir gebrauchte Kleinteile wie Mastfuß nutzen möchten, muss jeder zukünftige Wassersportfan selbst entscheiden.
Leider springen die Preise nicht nur im Wassersport scheinbar grenzenlos in die Höhe, unter anderem weil immer noch kräftig gekauft wird, wodurch sich leider die Preise für Gebrauchtes ebenso erhöhen. Dies wird beispielsweise an gebrauchten Wave-SUPs deutlich, deren Wert bei 200 Euro läge, auf dem Gebrauchtmarkt überschreitet der geforderte Preis jedoch die 800-Euro- und manchmal sogar die 1000-Euro-Grenze. Verständlicherweise werden zumeist solche Preise nicht angenommen, wie man an den Kleinanzeigenhütern sieht. Leider werden die neuen Angebote von den teuren Kleinanzeigenhütern beeinflusst, da die neu hinzugekommenden Verkäufer daran ihren Preis festmachen, ohne zu wissen, dass die überteuerten Angebote wie SUP-Allrounder für 800 Euro niemals verkauft werden. Vielleicht sinken die Händlerpreise infolge der Änderungen im Weltgeschehen wieder langsam, wenn die Käufe nachlassen.
Die Besten im Wettkampf Zeitersparnis vor dem Sport bleiben im Wassersport selbstverständlich alle Begeisterten vom reinen Wellenreiten und vom HardboardSUP. Windsurffreunde können jedoch zeitlich trotz Segelaufbau (aufriggen) nah an sie herankommen. Die oft genannte Materialschlacht beim Windsurfen beschreibt den großen Aufwand vor dem Sport, sich für eine Einheit vorzubereiten, ein Jogger würde beim Zuschauen nur mit dem Kopf schütteln und weit vor dem Ende des Ziehens und Zurrens gelangweilt weitergehen. Dennoch ist die Größe des Aufwandes auch eine Funktion des Anspruches und der Organisation. Wer für mehrere Windstärken und unterschiedliche Schwerpunkte wie Cruisen und Freestyle das gesamte Material stets mit sich führt, benötigt einen Transporter oder zählt sehr viele Schritte. Viele verstauen hingegen nur das passende Segel und ein Board und verkürzen den Aufbau mittels Markierungen, einer Tabelle, einer guten Sortierung und eines Wissens um die wenigen Handgriffe enorm. Die Nachbarn auf der Aufbauwiese helfen übrigens gerne bei Hilflosigkeit. Letztlich holen wir selbst als fix aufbauende Windsurffreaks die Wellenbegeisterten mit lediglich einem Brett plus Leash leider nicht ein, da wir mindestens zweimal zum Strand schreiten, aber vielleicht vergisst ein Wellenreiter einmal seine Leash und sein Wachs ?
Mittels weniger Übungen für Neulinge 20 Tage vor dem Wassergang intensivieren und verlängern wir unsere Spaßzeit an den ersten Lerntagen sowie beim Wiedereinstieg:
- Zugübungen an jedem dritten Tag wie am Gerüst eines Kinderspielpatzes hängen, am Türrahmen auf Brusthöhe aushängen oder unter einem Tisch liegend hoch ziehen,
- Balanceübungen wie auf kleiner Fußfläche auf einem Bein stehen,
- Rumpfgymnastik wie Bewegungen in alle Richtungen, eventuell mit Gewicht in der Hand,
- hockend oder stehend hoch drücken mit den Armen.
Wir sind lediglich angehalten, die Bewegungen des Windsurfsports nachzuahmen, wovon Wenigsurfer auch sehr profitieren. Die vier einfachen Übungen, die wir in den Alltag integrieren dürfen, simulieren das Segelhalten, die Wackelei, die Arbeit am Segel und das Klettern auf das Board nach einem Fall ins Wasser.
Wir sollten uns von Reklamefotos und -Videos von Herstellern nicht irreführen lassen. Hier hebt beispielsweise die vordere Hälfte des schweren Starboard Rios quasi ohne Wind, nach dem fehlenden Wellengang zu urteilen, von der Wasseroberfläche ab (Video Starboard):
Ein Windsurfcolombo findet rasch die Verkaufsmethoden: Ein sehr geringes Körpergewicht, das kleinere Rio, ablandiger und kräftiger Wind in einer Bucht, nah am Strand surfen und somit kein Wellengang, obwohl starker Wind vorherrscht, und geöffnetes Segel (Kurs Raum) führen zum Lösen der ersten Boardhälfte mit hohem Körpereinsatz. Ein Surfer mit über 70 kg Gewicht auf einem 200-Liter-Rio bei 15 Knoten auf engen Ostseewellen mit mittelgroßem Segel surfte dagegen wesentlich langsamer ohne Abheben des Boards. Eine realistisch glatte Wasseroberfläche infolge von Windarmut führte bei einem Rio in der Regel eher zum langsamen Gleiten. Wir vergleichen die Fotos oben und unten:
Wie hier suggerieren oft Fotos und Videos nicht nur von Starboard ein traumhaft leichtes Heizen ohne Wind. Weiter blicken wir auf den Herstellerseiten manchmal auf Fotos eines anderen Modells als auf der Seite angegeben. Wenn ein großes Board mit Schwert vorgestellt wird, das abgebildete Board jedoch kein Schwert aufweist, traumhaft abhebt und eher klein wirkt, so handelt es sich zumeist um dasselbe Modell, aber mit geringem Volumen: BIC 133 anstelle von Bic 185 D mit Schwert (z.B. 04.03.2022: https://bicsurf.hu/BIC-TECHNO-185D-windsurf-deszka).
Neben den Fotos und Videos legen Beschreibungen wie "Surfen in Leichtwindbedingungen", "leichtes Angleiten" oder "auch für Anfänger" uns einen Kauf nahe, einige hier angegebene Beispiele zeigen das Gegenteil. Mit unserem neuen Wissen fällt uns beispielsweise nun auf, dass ein Bic 185 D bzw. jetzt Tahe 185 D oder kleiner infolge der ausgeprägten Längskurve und der schmalen Spitze kaum als Leichtwindboard taugen kann, wie angegeben. Es stellt im Gegensatz zu den Geradlinigen ein Bremsboard unter der Heizschwelle dar und zeigt seine Vorteile ab einer bestimmten Geschwindigkeit. Auf solche Methoden der Hersteller sollten wir nicht reinfallen.
Segel: Die meisten Neulinge sind nach einigen Surftagen mit Lust auf weitere mit einem eigenen 4er und 5er Segel gut beraten, kleine Könner mit 5er und 6er (evtl. plus 0,5 m2) und später für Leichtwind noch mit einem 7,5er Segel inklusive Baum und Mast oder bei vorrangig gutem Wind etwas weniger, ebenso bei weniger Körpergewicht. 4er und 5er sowie 5er und 6er lassen sich zumeist mit demselben Mast und Baum aufbauen, weswegen wir beim Kauf Obacht geben sollten, wir wollen schließlich unter einer Stunde Vorbereitung bleiben und keinen Anhänger befüllen.
Ältere Segel für 40 Euro machen tatsächlich noch ihren Dienst und verlangen zumeist einen längeren Mast, der für ein freemoviges Fahrgefühl sorgt: Besserens Handling, schellere Manöver und Vorteile bei Spielereien wie Wellenrutschen. Kleine Camber, die Plastikschnallen für einen tiefen Bauch im Segel, verlängern bei den Oldies unter 6 m2 den Aufbau nicht wesentlich und bedingen einen größeren Vortrieb bei Leichtwind - Musik in unseren Ohren. In der Regel werden gegenwärtig einige Segel ab 7 m2 mit diesen Bauchformern ausgestattet, die dann leider das hohe Segelgewicht zusätzlich vergrößern. Baum und Fuß in moderner Ausführung sparen viel Zeit. Ein Beispiel für ein älteres Kurzbrett mit älterem Segel bei konstanten 16 Knoten an der Ostsee 2020:
Das eigene Rigg wird beim Gebrauch eines Trapezes wichtig, um stets dieselben Maße einzuhalten. Wer den Abstand zwischen Baum und Mastfuß misst oder Markierungen anbringt, verkürzt die Aufbauzeit ebenso wie Gewissenhafte, die ihre Aufbaufehler notieren und bis zum nächsten Surf auswendig lernen. Daneben verkürzen ein Optimieren des Materials von Surftag zu Surftag und eine Segel-Aufbau-Tabelle die Vorbereitung wesentlich.
Netten Einstieg und nettes Leichtwindsurfen ...
Fotograf: noch unbekannt