- Erfahrungen, Tipps und Tricks -

Hier werden Tipps und Tricks rund um den Kontrabass gesammelt.

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Lehrbuch Jazzharmonik für E-Bass - Kontrabass

 

 

 

 


Leises Spielen

Es ist mit wenigen Mitteln möglich, den Kontrabass zu dämpfen, um die Nachbarn bei technischen Übungen nicht zu verärgern.

Zuerst stopft man zwei Halstücher oder zwei dünne T-Shirts in die F-Löcher. Anschließend werden zwei Schaumstoffklötze aus komprimiertem Schaumstoff (s. Bild unten: rechts) am Steg zwischen die Saiten gedrückt. Den Dämpfungsgrad bestimmen die Maße der Klötze und die Eindrücktiefe. Nur leicht dazwischengedrückt, so daß die Klötze kurz vor dem Herausfallen sind, kann man z.B. gut pizzikato spielen.

Tip aus Holland:

Leises Spielen: Dafür gibt's im Geigengeschäft den Sordino. Kostet ca. DM 50, sieht aber edel aus. 


Die Kontrabasshantel

Wie trainiert man die Hände beim Autofahren, im Zug, etc. ? - Mit der Kontrabasshantel ! Man sägt aus einer Kiefer-Dachlatte zwei 40 cm lange Stücke. Diese werden parallel nebeneinander in einem Abstand von ca. 7 cm gelegt und an einer Seite durch ein 7 * 14 cm großes Holzstück verbunden (Kleben / Nägel ...), so daß man ein langes "U" erhält. Schon kann man die andere Seite, also die offene "U"-Seite  mit der rechten Hand zusammendrücken, als ob man eine hochliegende Saite in den ersten Lagen niederdrückt. Schön schwer!

Um das authentische Saiten-Feeling zu erreichen, wird an der offenen Seite, wo die Finger 1234 greifen, längs ein sehr langer Nagel (oder zwei Nägel) mit Krampen befestigt, so daß alle Finger 1234 auf dem Nagel liegen und dort drücken.


Der Stegschutz

Diesen Tip gab mir ein Hannoveraner. Man packt den Bass in die Tasche und legt zwischen Tasche und Steg ein großes Stück Schaumstoff. Irgendwann "donnert" man doch mal an ein Hindernis - dann ist es nicht allzu schlimm.


Wohin mit dem Piezo-Abnehmer?

Nach langem Herumprobieren habe ich eine sehr geeignete Stelle für die im Handel erhältlichen 5 DM- Stück-großen Piezos gefunden: Genau zwischen den "Füßen" vom Steg am Korpus. Dort ist der von einem Piezo genommene Klang sehr authentisch, nicht so silbrig hochfrequent und so "mittig" wie neben oder zwischen den Saiten am Steg und nicht so dumpf wie in der Stegmitte (z.B. mit Mini-Schraubstock von Schreibtischlampe). Und das besondere: Es ist richtig schön bassig, selbst gestrichen ist es ein Genuß.

Und wie befestigt man das gute Stück am guten Stück? Ein Piezo M U S S  mit Druck befestigt werden, ansonsten fehlen die Tiefen. Die Vorgehensweise ist einfach: Der Piezo wird zwischen die Steg-Füße am Korpus plaziert und durch ein Distanzstück zwischen dem Stegbogen und dem Piezo auf den Korpus gedrückt. Der Steg erhält somit unten in der Mitte ein drittes "Bein", das den Piezo als Fuß hat. Das Distanzstück kann alles sein (Dachlattenstück, Alurohr, ...) muß jedoch an den Enden mit Schaumstoff oder Gummi gedämpft sein. Bisheriges Optimum: Zwischen Korpus und Piezo liegt ein Stück Papier zur Schonung des Holzes. Als  kraftvolles Distanzstück dient ein ca. 5 cm langer Gummiblock. Also kommt abermals das Wundergummi zum Nulltarif zum Einsatz (s.u.: Der Kontrabassfuß, dort auch Photo).


Piezos selbstgebaut

Die piezokeramischen Systeme nehmen, wie es in jedem Physikbuch steht, mechanische Energie auf und wandeln sie in elektrische Energie um.

Denken wir mal andersherum: Wird ihnen elektrische Energie zugeteilt, so wird sie in mechanische umgewandelt. Wenn dabei die Spannung sehr hoch ist (rel.), fangen die Piezos an zu vibrieren und geben einen Ton von sich. Na - hat`s gefunkt ? Wie bekommen wir diese Piezos kostengünstig?

Genau : Jedes heutzutage tinnitusähnliche nervtötende Piepen entstammt einem piezokeramischen Element, das sich leicht ausbauen läßt. Dazu gehören wohl leider alle modernen Telefone, die gegenwärtig wohl kurzlebigsten Produkte, (leider auch) Kinderspielzeuge, Tonpostkarten und zahlreiche weitere Produkte unserer Zeit . Naja, solange viele Mitteleuropäer diese zum Leben unnötigen (Erdöl-) Plastikschalen, (Schwermetall-) Platinen, etc.  kaufen, wird es wohl eher noch schlimmer. Wie schön wirkt dagegen eine Geige, ein Kontrabass, ein Spaziergang durch einen potentiell natürlichen Buchenwald oder Biogemüse. Aber weiter zum Thema: Es sind stets zwei Kabel angelötet - Masse und Nicht-Masse. Angeschlossen und ans Instrument geheftet, mit Teppichkleber oder Gummi geklebt, etc. wirken sie für uns wieder wie bekannt, als Abnehmer. Der Unterschied ist der Preis. Im Musikgeschäft ist ein kleines Element ab 50 DM zu haben, im Spielzeugladen ab 2 DM, im Elektrohandel ab 1 DM und bei Recyclingstellen umsonst. Das Bild oben zeigt einen Piezo aus einem Telefon.

Und wohin damit ?  Entweder wie oben beschrieben oder ein wenig experimentieren. Zusatzgeräte oder -material wären kleine Klemmen, Schraubklemmen, Piezo-Klebegummi (Fachgeschäft) oder am besten eine zweite Person mit einem starken Finger. 

Letzlich enthalten die meisten Abnehmer Piezos, die lediglich an unterschiedlichen Stellen verschieden angebracht werden.

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Die Piezos gibt`s auch bei CONRAD-ELECTRONICS für ca. DM 1.- bis 4.- . Die sind dann neu und noch nicht ´verlötet´ ! Grussi - Danny H.


Riß im Bogen.

Ich besitze noch einen alten Deutschen Bogen, dessen Frosch leider mehrfach gerissen war und dessen Unterfläche nicht mehr genau an den Stab passte. Ein alter Tischler gab mir den Tip, einen modernen Harz zu verwenden.

Das Ergebnis lässt sich sehen. Der Harz klebt sehr gut, ersetzt fehlende Stellen im Holz, ist schleifbar und was sehr wichtig ist: Er zeigt bei starker Beanspruchung sehr gute Eigenschaften, denn er arbeitet ohne zu reißen, zu bröckeln, etc.  . Auf der Unterseite des Froschs habe ich zudem eine Fläche gebildet, kurz antrocknen lassen und kräftig auf den Stab gedrückt, damit sich das Stabprofil im Frosch einprägt und der Frosch optimal sitzt. 


Der Kontrabassfuß.

Zufällig stieß ich auf einen alten manuellen Rasenmäher. Das Material, aus dem die Räder sind, ist komprimiertes Gummi und lässt sich leicht mit einer Hand abziehen. Mit einer Eisensäge in kleine Kuchenstücke geschnitten eignet sich das Gummi hervorragend als Kontrabassfuß - es fehlt nur noch das Loch, das bis zur Hälfte in einem bestimmen Winkel reingebohrt werden muß. Auch die obere und untere Fläche lässt sich so sägen, daß der Kontrabass optimalen Halt auf dem Boden hat (s. im Bild links).

Eine Weiterentwicklung bildet ein Kontrabassfuß aus demselben Material, der in der Hälfte getrennt und in dessen Mitte eine Eisenplatte eingefügt wurde. Die Eisenplatte habe ich eingeklebt. Sie soll verhindert, daß der Kontrabass in einigen  Jahren oder Jahrzehnten durch das Gummi sticht (s. Bild: zweiter Fuss v. links). Die Rasenmäher finden sich beim Recycler oder auf jedem zweiten Sperrmüllhaufen und das Gummi eignet sich auch als Vibrationsdämpfer am Motorrad, etc. .

Tip aus Holland:

Kontrabassfuß   (unheimlich wichtig für das Spielen!): Türsperre aus Gummi aus dem Eisenwarengeschäft. Kosten ca. DM 1,50. Farbe: braun. Lebensdauer: mit vielen Gigs ca. 2 Jahre, aber dann kann man sich ja auch mal eine neue leisten.


Spielen im Sitzen: Nur worauf ?

Nach meiner Erfahrung muß ein Kontrabassitz (drei "s" - lieber nicht) hart und darf wegen der Wärmeentwicklung im Sommer nicht zu stark gepostert sein. Besonders günstig ist das Dreibein von IKEA. Für weniger als 30 DM erhielt ich dort ein klappbares Dreibein mit Hartschaumsitz - sehr geeignet für den Transport.

Noch besser und auch viel schwerer sind die Dreibeine, die heutzutage als Architekten-Sitze angeboten werden (wahrscheinlich gibt es auch dafür schon einen Anglizismus). Diese Archietecs-Oneleg-Sits sollte man aber lieber nur einmal transportieren: Vom Händler nach Hause.

Anstelle der teuren Architekten-Sitze reicht für zu Hause auch ein Barhocker, den man leicht über Kleinanzeigen erhält und bei dem man ein oder zwei Beine kürzt, um die Sitzfläche zu neigen. Aber Öbacht : langsam hinsetzen, da die Sitzfläche nicht nachgibt.

Ich sitze auf dem IKEA-Dreibein, auf dem ich einen gefederten Treckersitz montierte. Der Sitz ist nach vorn geneigt, damit der Rücken entlastet und die Beine belastet werden.


Die Bogentasche

Die Preise für Bogentaschen sind vergleichbar mit vielen "kultigen Trend-Livestyle-Hip"-Produkten: Wenig Qualität für viel Geld. Wer einen anderen Weg gehen will macht es so:

Man besorgt sich dünnes Holz (einen Quadratmeter, z.B. von einer Schrankrückwand) für die Taschenseiten und eine geschliffene Dachlatte als Distanzstücke dazwischen. Das dünne Holz wird zweimal in Bogenform plus ca. 5 cm Rand mit einem Brotmesser geschnitten. Die eine Platte legt man auf den Boden und den Bogen direkt auf diese Platte, die später die eine Seite bildet. Passende Dachlattenstücke werden dann um den Bogen mit etwas "Luft" dazwischen ebenfalls auf die Platte gelegt, anschließend geklebt. So erhält man eine Art kleine Badewanne für den Bogen, die an der Froschseite für die Öffnung offen bleiben muß. Wenn man die Froschseite ebenfalls mit einer Latte zumacht, baut man eher einen Sarg für den Bogen (kleiner Scherz). Der Boden wird also von der Holzplatte und die Ränder von drei Dachlattenstücken gebildet.

Jetzt muß man nur noch die zweite Platte derselben Größe auf den halben Köcher kleben, die überstehenden Holzstücke abschneiden, Holzfugen etc. mit Spachtel versehen (s.o.: Bogenriß) und schon ist ein individueller Köcher erkennbar. Vorher klebt man noch kleine Schaumstoffreste zwischen Bogen und Rand (Dachlattenstücke), damit der Bogen darin nicht wackelt. An einer Seite werden noch zwei im Sporthandel erhältlichen Rucksackgurte geschraubt (vorbohren !) und mit einer Schnalle verbunden. Zur Verschönerung klebt man noch ein Lederimitat (Reste, alte Gitarrentasche, etc.) oder ähnliches auf den Köcher. Hierbei schneidet man über der Öffnung eine Lasche mit aus, die den Köcher verschließt (Klettverschluß annähen). Fazit :  Maximal 20 DM Kosten, leichte Entspannungsarbeit zwischen Denkarbeiten bzw. sitzenden Tätigkeiten und ein besonderes Verhältnis zum Produkt.

Tip aus Holland:

Bogentasche: Der absolute persönliche Geheimtip: ein Kökoffer aus dem Billardzubehörladen (Ja, die gibt es). Ich hab damals DM 22.50 bezahlt. Klappe auf, Bogen rein, Klappe zu, fertig ! Schöne Grüsse aus Holland - Adel Faltas


Die Kopfschlinge

Tja, eigentlich wollte ich es nicht übertreiben und den folgenden Tip nicht "senden", jedoch erreichte mich eine Nachricht, daß ich nicht der einzige bin, der derartiges benutzt:

Wer kennt es nicht: Nackenschmerzen und -steife vom Spielen. Es gibt auch viele unter uns, die oft Erfahrungen damit machen. Ich dachte mir, wenn die Versteifungen aus dem häufigen Hochhalten des nach vorne geneigten Kopfes resultieren, müsste man doch eigentlich nur im Sinne der krankengymnastischen Gegenbewegung, die man bei allen "Akkordbewegungen" machen sollte (s. nächster Tip), den Kopf leicht nach hinten ziehen lassen bzw. stützen.Also hängt nun ein Harken in der oberen Wand, an dem ein Terraband (oder Fahrradschlauch mit Spanngummi, etc.) befestigt ist, das sich um meine Stirn legt. Wenn ich nun 50 % der Spielzeit das Band benutze, dann gleichen sich sämtliche einseitige Haltungsschäden aus. Das ganze ist mit einer Bekannten aus dem medizinischen Bereich besprochen worden. 

Und wer könnte außer uns solche seltsame Haltungen noch einnehmen und diese Schlinge nutzen? Ganz einfach: Schafscherer in Australien (kein Scherz !).


Gegenbewegungen

Auch die Hände, die unser Leben lang eigentlich nur Greifen müssen, sollten mehrmals am Tage, wenn sie besonders viel greifen/drücken sollen, eine gegensätzliche Bewegung erfahren. Die Regel ist ganz einfach: Wenn ein Teil unseres Körpers viel nach unten drückt, sollte dieser auch nach oben ziehen. Dadurch wird eine Ausgleich geschaffen und es werden Müdigkeitserscheinungen, Sehnenentzündungen, etc. verhindert.

Konkret sollten wir mit der anderen Hand oder abermals mit einem Gummiband die Finger leicht herunterdrücken und versuchen mit den Fingern der Kraft entgegenzuwirken, eben eine Gegenbewegung.


Die Bogentasche am Korpus

Tip aus Kontrabassforum: Mein Lehrer hat auch mal so eine Bogentasche selbst entworfen, ist mit dem Entwurf zum Pferdesattler gegangen, der ihm das Ding das zusammengeschustert hat.
Als Form würde ich einfach ein ganz normales Dreieck empfehlen. Wenn man ein dreieckiges Stück Leder zusammennäht, dann liegen die beiden Seiten sowieso nicht genau aufeinander, sondern es entsteht ein Wölbung. Wenn man die Innenseite dann noch mit etwas Plüschstoff oder irgend soetwas auspolstert, passt der Bogen optimal rein, stört nicht beim Spielen und ist optimal gesichert. Festgemacht wird die Tasche einfach nur mit zwei Klettriemen am Saitenhalter.


 

Und was ist mit Euren Erfahrungen, Tipps und Tricks ?

 

Solltet Ihr noch etwas "auf Lager haben", was eventuell andere Bassisten interessieren könnte, so sendet bitte einen Kurztext an mich.

 

 

 

 

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